Honig ist mehr als (Haushalts-)Zucker

Wenn behauptet wird, dass Honig auch nur Zucker ist und sich deshalb nicht wesentlich vom Haushaltszucker unterscheidet, wird meist außer Acht gelassen, dass Honig nicht aus einer einzigen Substanz besteht.

Viele verschiedene Zuckerarten
Denn Zucker ist nicht gleich Zucker. Je nachdem wie der Zucker gebaut ist, handelt es sich um Einfach- (Mono-), Zweifach-(Di-), Dreifach-(Tri-) oder Mehrfachzucker (Oligosaccharide). Je komplexer der Zucker gebaut ist, umso langsamer geht er ins Blut.

Chemisch gesehen besteht der Haushaltszucker aus reiner Saccharose (zählt zu den Disacchariden), wohingegen Honig aus bis zu dreißig (!) verschiedenen Zuckerarten besteht, welche unterschiedlich schnell ins Blut gelangen und uns so längere Zeit Energie liefern.

Vitamine, Flavonoide, Mineralstoffe
Außerdem sind im Honig viele weitere wertvolle Inhaltsstoffe enthalten. Hierunter sind viele Vitamine des B-Komplexes als auch Vitamin C. Aber auch Flavonoide und Mineralstoffe sowie Spurenelemente, wie Kalium, Calcium, Magnesium, Natrium und auch Eisen sind im Honig vorhanden und variieren in ihrer Menge je nach Honigsorte.

Aminosäuren
Honig enthält zudem, als eines der wenigen Lebensmittel, nicht nur die acht essenziellen, sondern alle zwanzig von unserem Körper benötigten Aminosäuren für den Zellaufbau.

Enzyme
Auch Enzyme sind im Honig enthalten. Dies sind Wirkstoffe, die chemische Substanzen abbauen und verändern. Bei solchen chemischen Umwandlungen entstehen Stoffe, wie zum Beispiel Wasserstoffperoxid. Dieser Stoff ist für uns von Vorteil, da er das Wachstum von Bakterien hemmt und so unsere Gesundheit unterstützt.

Methylglyoxal
Genauer erforscht ist die Substanz Methylglyoxal, durch welche der Manuka-Honig seine große Bekanntheit erreichte. Sie wirkt stark antibiotisch und entzündungshemmend. Im Manuka-Honig ist die Substanz in besonders großen Mengen enthalten, aber auch in heimischen Honigsorten, wie Honigtau- und Edelkastanienhonig, ist Methylglyoxal in (geringeren) Mengen vorhanden.

Einige (aber nicht alle!) dieser enthaltenen Substanzen sind hitzeinstabil. Das bedeutet, sie werden z.B. beim Backen zerstört und verlieren so ihre positive Wirkung auf unseren Körper. Aber doch ist Honig, auch nach dem Erhitzen, noch mehr als "normaler" Haushaltszucker und durchaus positiver, in Hinblick auf unsere Gesundheit, zu bewerten.

Quelle: Frank, R. , 2019. Honig - köstlich, gesund und vielseitig. 3. Auflage. Stuttgart: Eugen Ulmer KG.

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